Atomstrom? Nein Danke!

Zukünftig wird das Gebäude der Verbandsgemeindeverwaltung ohne Atomstrom versorgt. Das gleiche gilt für das Neubornbad. Entsprechende Verträge treten zum 1.1.2011 in Kraft. Geliefert wird der Ökostrom von der Wörrstädter New Breeze GmbH, eine Tochtergesellschaft der Juwi Beteiligungs GmbH & Co. Natur Power 21 KG. Die New Breeze GmbH hatte in Bietergemeinschaft mit den Elektrizitätswerken Schönau das jeweils günstigste Angebot vorgelegt.

Die Elektrizitätswerke Schönau wurden 1994 gegründet. Nach der Katastrophe von Tschernobyl 1986 hatten engagierte Schönauer Bürgerinnen und Bürger beschlossen, für eine atomstromfreie und vor allem nachhaltige Energieversorgung einzutreten. Neun Jahre und zwei Bürgerentscheide später konnten sie das örtliche Stromnetz von einem Atomkraftwerksbetreiber freikaufen. Seitdem betreiben die bürgereigenen Elektrizitätswerke Schönau (EWS) das Ortsnetz ökologisch vorbildlich und wirtschaftlich erfolgreich.

Für die Verbandsgemeinde Wörrstadt ergibt sich neben dem ökologischen Effekt auch eine Einsparung. Umweltschutz rechnet sich. Beim Neubornbad können die Strombezugskosten um ca. 9 Prozent oder knapp 2.000 Euro gesenkt werden. Für das Verwaltungsgebäude können 6,5 Prozent oder knapp 3.000 Euro gespart werden. Teurer wird der Stromleider beim größten Verbraucher der Verbandsgemeinde, dem Eigenbetrieb Abwasser. Hier kommt der Strom auch zukünftig vom EWR, leider 8,5 Prozent oder knapp 20.000 Euro teuerer als bisher. Besonders ärgerlich an diesem Angebot der EWR ist, dass deren Strom noch immer zu 19 Prozent aus Kernenergie gewonnen wird. Die SPD hätte sich auch hier ein atomstromfreies Angebot gewünscht, damit der Ausstieg aus der Kernenergie so schnell wie möglich erfolgen kann.

Windpark Wörrstadt
(Bildquelle: juwi Holding AG)